Pluto wird wärmer
Wissenschaftliche Belege zeigen...
"Einige Leute denken, dass unser Planet unter Fieber leidet. Jetzt sagen uns Wissenschaftler aber, dass der Mars seine eigene planetarische Erwärmung erlebt: Marserwärmung. Es sieht so aus, als ob Wissenschaftler vor kurzem bemerkt haben, dass einige Planeten unseres Sonnensystems wärmer zu werden scheinen, Pluto eingeschlossen. Ich frage mich, was alle diese Planeten, Zwergplaneten und Monde unseres SONNENsystems gemeinsam haben. Hmmmm SONNENsystem. Hmmmm Sonne? Das frage ich mich." (Fred Thompson)
Es folgt die einführende Erklärung für dieses Argument (im Original von gpwayne geschrieben).
Dieses Argument ist Teil des umfassenderen Arguments, dass andere Planeten wärmer werden. Sollte dies im ganzen Sonnensystem passieren, dann muss es natürlich die Sonne sein, die für den Temperaturanstieg verantwortlich ist - auch hier auf der Erde.
Es ist schon komisch, dass diese Theorie auf so wenigen Informationen fusst - nämlich dem, was wir über das Klima auf anderen Planeten und dessen jeweiliger Geschichte wissen. Und trotzdem ignorieren die Verfechter dieser Theorie standhaft jeden auch noch so überzeugenden Beweis, der gegen diese Vorstellung spricht. In den vergangenen 50 Jahren ist die Energie der Sonne leicht zurückgegangen: sie strahlt weniger Wärme ab. Wir können die unterschiedlichen Aktivitäten der Sonne sehr genau von der Erde oder einer Erdumlaufbahn aus messen. Es ist deshalb ziemlich schwer, die Unstimmigkeiten zwischen den Fakten und dem skeptischen Argument, die Sonne würde den Temperaturanstieg verursachen, zu ignorieren.
Abbildung 1: Gesamte Bestrahlungsdichte der Sonne (TSI /Total Solar Irradiance) von 1880 bis 1978 von Solanki. TSI von 1979 bis 2009 von PMOD
Wenn aber die Energieabgabe der Sonne abgeflacht oder sogar zurückgegangen ist, was führt dann zu einer Erwärmung anderer Planeten? Erwärmen sie sich überhaupt?
Die Anzahl der Planeten und Monde, von denen behauptet wird, dass sie sich erwärmen, beläuft sich auf ungefähr acht aus Dutzenden großer Himmelskörper im Sonnensystem. Einige wie z. B. Uranus kühlen sich womöglich ab. Alle äußeren Planeten haben viel längere Umlaufbahnen als die Erde, eine irgendwie geartete Klimaveränderung kann also schlicht jahreszeitlich bedingt sein. Saturn und seine Monde benötigen 30 Erdenjahre für einen Umlauf um die Sonne. Beobachtungen aus drei Jahrzehnten entsprechen also nur einem Saturnjahr. Uranus benötigt 84 Jahre für eine Umkreisung und seine Achse ist um 98° geneigt. Seine Jahreszeiten sind deshalb sehr extrem. Neptun hat seit seiner Entdeckung im Jahr 1846 noch nicht einmal eine Umkreisung beendet.
Es folgt eine Übersicht der Planeten, von denen Skeptiker behaupten, dass sie einen Klimawandel durchmachen:
- Pluto: die von Pluto gezeigte Erwärmung wird noch nicht wirklich verstanden. Plutos Jahreszeiten sind die am wenigsten verstandenen von allen: man weiss von seiner Existenz erst seit einem Drittel seines 248 Jahre dauernden Orbits um die Sonne und er wurde noch nie von einer Raumsonde besucht. Die "Beweise" für den Klimawandel beruhen auf nur zwei Beobachtungen aus den Jahren 1988 und 2002. Dies entspricht Wetterbeobachtungen auf der Erde in nur drei Wochen eines ganzen Jahres. Verschiedene Theorien legen die Vermutung nahe, dass sein sehr stark elliptischer Orbit eine Rolle spielen könnte oder auch der große Winkel seiner Rotationsachse. Eine aktuelle Studie sieht die Länge von Plutos Umkreisung als Hauptursache an, genau wie bei Neptun. Das bei Pluto ankommende Sonnenlicht ist 900 mal schwächer als auf der Erde.
- Jupiter: die Behauptung, dass sich Jupiter erwärmt, basiert nur auf Vorhersagen, da keine tatsächliche Erwärmung beobachtet wurde. Klimamodelle sagen eine Temperaturerhöhung entlang des Äquators voraus und eine Abkühlung an den Polen. Es wird angenommen, dass diese Veränderungen durch Stürme begünstigt werden, die sich zu einem Superstorm vereinigen, wodurch die Fähigkeit des Planeten behindert wird, Wärme zu vermischen. Die Argumente der Skeptiker ignorieren die Tatsache, dass dies kein beobachtetes Phänomen ist und dass im Modell Stürme und Staubbewegungen die Antriebe sind und nicht Veränderungen der Sonneneinstrahlung.
- Mars: die Vorstellung, dass der Mars wärmer wird, basiert auf einer unglücklichen Verwechslung von Wetter und Klima. Ausgehend von zwei Bildern, die im Abstand von 22 Jahren entstanden sind, wurden Behauptungen aufgestellt, die sich als nicht zuverlässig herausstellten. Es gibt aktuell keine Beweise für irgendeine Erwärmung auf dem Mars.
- Neptun: Beobachtungen, dass sich die Helligkeit der Oberfläche sowohl auf dem Neptun als auch seinem größten Mond veränderte, wurden als Anzeichen für eine durch verstärkte Sonnenaktivität verursachte Erwärmung angesehen. Tatsächlich hängt die Aufhellung jedoch mit den jahreszeitlichen Veränderungen zusammen, die allerdings sehr langsam ablaufen. Auf Neptuns Südhalbkugel beginnt gerade der Sommer, und der bringt, wie alle 164 Jahre, mehr Sonnenlicht mit.
Behauptungen, dass sich Himmelskörper im Sonnensystem bedingt durch stärkere Sonnenaktivitäten erwärmen, sind eindeutig falsch. Die Strahlungsaktivität der Sonne hat in den vergangenen Jahrzehnten nachgelassen. Nur Pluto und Neptun werden erkennbar heller. Eine Erwärmung anderer Himmelskörper im Sonnensytem kann nicht bewiesen werden.
[Weitere Informationen und Kommentare finden Sie auf der englischsprachigen Originalseite]
Translation by BaerbelW, . View original English version.
Das Argument der Skeptiker...