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All IPCC definitions taken from Climate Change 2007: The Physical Science Basis. Working Group I Contribution to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change, Annex I, Glossary, pp. 941-954. Cambridge University Press.

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Widerlegen, aber richtig - Teil 5 - Eine Lücke mit einer alternativen Erklärung füllen

Aktualisierung 21.11.2020: Es gibt eine neue und komplett überarbeitete Version des Handbuchs unter dem Titel "Widerlegen, aber richtig 2020", da es seit der ersten Auflage zahlreiche neue Forschungsergebnisse gegeben hat. Die Zeit war deshalb reif für eine vollständige Überarbeitung dieses sehr populären Handbuchs.

DebunkingHandbookGerman
"Widerlegen, aber richtig" wurde von John Cook und Stephan Lewandowsky geschrieben. Es existieren zahlreiche psychologische Studien über Falschinformationen. Unglücklicherweise gibt es jedoch keine Zusammenfassung der Literatur, die praktische Regeln enthält, was die effektivsten Methoden sind, den Einfluss von Falschinformationen zu minimieren. Dieses Handbuch fasst die Erkenntnisse kurz und leicht verständlich zusammen und wendet sich an alle Kommunikatoren in vielen Bereichen (nicht nur zum Thema Klimawandel), die auf Falschinformationen stoßen. Das komplette Handbuch kann auch kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Unter der Annahme, dass Sie die verschiedenen Bumerang-Effekte erfolgreich vermieden haben, was ist dann der effektivste Weg, ein Gerücht auszuräumen? Die Herausforderung liegt darin, dass es sehr schwierig ist, eine bereits im Kopf festgesetzte falsche Information zu entfernen. Dies ist sogar auch dann der Fall, wenn sich die Personen die Korrektur merken und sie akzeptieren.

Dies wurde durch ein Experiment belegt, bei dem die Probanden einen erfundenen Bericht über ein Lagerhausfeuer lasen.1,2,3 Farb- und Gasdosen wurden im Zusammenhang mit Explosionen erwähnt. Später in der Geschichte wurde klargestellt, dass es weder Farbe noch Dosen bei dem Feuer gab. Selbst wenn sich die Testpersonen an die Korrektur erinnerten und diese auch akzeptierten, nannten sie trotzdem Farbe oder Dosen als ihnen Fragen zu dem Feuer gestellt wurden. Als sie gefragt wurden, “Warum, denken Sie, war die Rauchentwicklung so stark?”, brachten die Personen regelmäßig die Ölfarbe ins Spiel, obwohl sie gerade erst bestätigt hatten, dass es sie dort gar nicht gab.

Wenn wir eine Falschinformation hören, erstellen wir ein mentales Bild, in dem das Gerücht eine Erklärung liefert. Wenn das Gerücht widerlegt wird, entsteht eine Lücke in unserem mentalen Bild. Um mit diesem Dilemma zurechtzukommen, bevorzugen viele Menschen ein falsches Bild gegenüber einem unvollständigen Bild. Wenn es keine bessere Erklärung gibt, entscheiden sie sich für eine falsche Erklärung.4

Bei dem Experiment mit dem Lagerhausfeuer war es unwahrscheinlicher, dass die Probanden bei Fragen nach dem Feuer die Farb- und Gasdosen erwähnten, wenn eine alternative Erklärung mit Feuerzeugflüssigkeit und Brandbeschleuniger geliefert wurde. Der effektivste Weg, den Einfluss von Falschinformationen zu minimieren, ist eine alternative Erklärung für die Ereignisse zu liefern, die von der Falschinformation abgedeckt wurden. 

Diese Strategie wird bei fiktiven Mordprozessen besonders deutlich. Einen anderen Verdächtigen zu beschuldigen, reduzierte die von den als Geschworene fungierenden Teilnehmer verhängten Schuldsprüche stark, im Vergleich zu Verteidigungsstrategien, die sich darauf beschränkten, zu erklären, warum der Angeklagte nicht schuldig war.5

Damit die Alternative akzeptiert wird, muss sie plausibel sein und alle beobachteten Details des Ereignisses müssen erklärt werden.6,1 Wenn man ein Gerücht ausräumt, entsteht bei der Person eine gedankliche Lücke. Um erfolgreich zu sein, muss Ihre Widerlegung diese Lücke füllen.

Eine möglicherweise zu füllende Lücke, ist eine Erklärung zu liefern, warum das Gerücht falsch ist. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die rhetorischen Techniken, die für das falsche Informieren eingesetzt werden, aufgedeckt werden. Eine handliche Referenz über die Techniken, die vielen Bewegungen gemein ist, die einen wissenschaftlichen Konsens verleugnen, kann in “Denialism,what is it and how should scientists respond?"7 gefunden werden. Zu den Techniken gehören das Herauspicken passender Informationen, Verschwörungstheorien und falsche Experten.

Eine weitere alternative Erklärung kann sein, darzustellen, warum das Gerücht gestreut wird. Es wurde gezeigt, dass es den Einfluss der Falschinformation weiter verringert, wenn Zweifel an der Zuverlässigkeit der Quelle geschürt werden können.8,9

Ein weiteres wichtiges Element einer erfolgreichen Widerlegung ist es, der Erwähnung des Gerüchts eine eindeutige Warnung voranzustellen (“Achtung, Sie werden in die Irre geleitet”). Experimente mit verschiedenen Strukturen für Widerlegungen haben gezeigt, dass die effektivste Kombination sowohl eine alternative Erklärung als auch eine eindeutige Warnung beinhaltet.4 

Grafiken stellen ebenfalls ein wichtiges Zubehör im Werkzeugkasten des Widerlegens dar und sind wesentlich effektiver als Text beim Verringern von Falschinformationen. Sobald Menschen eine Widerlegung lesen, die mit ihren Überzeugungen im Konflikt steht, hängen sie sich an Doppeldeutigkeiten auf, um sich eine alternative Interpretation zurechtzulegen. Grafiken liefern mehr Klarheit und weniger Möglichkeiten für Falschinterpretation. Als sich selbst als Republikaner identifizierende Personen nach ihren Überzeugungen zur globalen Erwärmung befragt wurden, akzeptierten diejenigen, denen Grafiken mit Temperaturtrends gezeigt wurden, die globale Erwärmung deutlicher als diejenigen, die eine schriftliche Erklärung erhalten hatten.10 

Eine andere Studie fand heraus, dass Personen einen Erwärmungstrend richtig einschätzten, wenn ihnen Daten zu den Oberflächentemperaturen gezeigt wurden, und zwar unabhängig von ihren Ansichten zur globalen Erwärmung.11 Wenn Ihre Argumente grafisch dargestellt werden können, entscheiden Sie sich in Ihren Widerlegungen am besten immer dafür.

Quellangaben

  1. Seifert, C. M. (2002). The continued influence of misinformation in memory: What makes a correction effective? The Psychology of Learning and Motivation, 41, 265-292.
  2. Wilkes, A. L.; Leatherbarrow, M. (1988). Editing episodic memory following the identification of error, The Quarterly Journal of Experimental Psychology A: Human Experimental Psychology, 40A, 361-387. 
  3. Johnson, H. M., & Seifert, C. M. (1994). Sources of the continued influence effect: When discredited information in memory affects later inferences. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition, 20 (6), 1420-1436.
  4. Ecker, U. K., Lewandowsky, S., & Tang, D. T. (2011). Explicit warnings reduce but do not eliminate the continued influence of misinformation. Memory & Cognition, 38, 1087-1100.
  5. Tenney, E. R., Cleary, H. M., & Spellman, B. A. (2009). Unpacking the doubt in “Beyond a reasonable doubt:” Plausible alternative stories increase not guilty verdicts. Basic and Applied Social Psychology, 31, 1-8.
  6. Rapp, D. N., & Kendeou, P. (2007). Revising what readers know: Updating text representations during narrative comprehension. Memory & Cognition, 35, 2019-2032.
  7. Diethelm, P., & McKee, M. (2009). Denialism: what is it and how should scientists respond? European Journal of Public Health, 19, 2-4.
  8. Lewandowsky, S., Stritzke, W. G., Oberauer, K., & Morales, M. (2005). Memory for fact, fiction and misinformation: The Iraq War 2003. Psychological Science, 16, 190-195.
  9. Lewandowsky, S., & Stritzke, W. G. K., Oberauer, K., & Morales, M. (2009). Misinformation and the ‘War on Terror’: When memory turns fiction into fact. In W. G. K. Stritzke, S. Lewandowsky, D. Denemark, J. Clare, & F. Morgan (Eds.), Terrorism and torture: An interdisciplinary perspective (pp. 179-203). Cambridge, UK: Cambridge University Press. 
  10. Nyhan, B., & Reifler, J. (2011). Opening the Political Mind? The effects of self-affirmation and graphical information on factual misperceptions. In press.
  11. Lewandowsky, S. (2011). Popular consensus: Climate change set to continue. Psychological Science, 22, 460-463.

Translation by BaerbelW. View original English version.



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