Climate Science Glossary

Term Lookup

Enter a term in the search box to find its definition.

Settings

Use the controls in the far right panel to increase or decrease the number of terms automatically displayed (or to completely turn that feature off).

Term Lookup

Settings


All IPCC definitions taken from Climate Change 2007: The Physical Science Basis. Working Group I Contribution to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change, Annex I, Glossary, pp. 941-954. Cambridge University Press.

Home Arguments Software Resources Comments The Consensus Project Translations About Support

Bluesky Facebook LinkedIn Mastodon MeWe

Twitter YouTube RSS Posts RSS Comments Email Subscribe


Climate's changed before
It's the sun
It's not bad
There is no consensus
It's cooling
Models are unreliable
Temp record is unreliable
Animals and plants can adapt
It hasn't warmed since 1998
Antarctica is gaining ice
View All Arguments...



Username
Password
New? Register here
Forgot your password?

Latest Posts

Archives

Desinformationskampagnen gefährden Demokratien. So können wir dagegenhalten.

Diese deutsche Übersetzung basiert auf dem englischen Originalartikel aus The Conversation und wurde unter Berücksichtigung der Creative Commons Lizenz erstellt. (Zum Originalartikel).

Falschinformationen sind in aller Munde und lösen zu Recht Besorgnis aus. Sie können die Öffentlichkeit polarisieren, gesundheitsschützendes Verhalten wie das Tragen von Masken und Impfungen verringern und das Vertrauen in die Wissenschaft untergraben. Ein Großteil der Falschinformationen wird nicht zufällig, sondern im Rahmen organisierter politischer Kampagnen verbreitet; in diesem Fall sprechen wir von Desinformation.

Es gibt jedoch einen grundlegenderen, subversiven Schaden, der durch Falsch- und Desinformationen entsteht, über den seltener gesprochen wird.

Sie untergraben die Demokratie selbst. In einem kürzlich in der Fachzeitschrift Current Opinion in Psychology veröffentlichten Artikel, heben wir zwei wichtige demokratische Aspekte hervor, die durch Desinformationen untergraben werden.

Abstract

Die Integrität von Wahlen

Der erste der beiden Aspekte ist das Vertrauen in die Machtverteilung, insbesondere in die Integrität der Wahlen.

Jüngeste Umfragen in den USA zeigen, dass fast 70 Prozent der Republikaner die Legitimität der Präsidentschaftswahlen 2020 in Frage stellen. Dies ist eine direkte Folge der Desinformation durch den Wahlverlierer Donald Trump

Die Demokratie hängt davon ab, dass die Menschen wissen, dass es einen friedlichen Machtwechsel geben wird, auch wenn ein Amtsinhaber eine Wahl verliert. Die "große Lüge", dass die US-Wahlen 2020 gestohlen wurden, untergräbt dieses Vertrauen.

Abhängigkeit von verlässlichen Informationen

Der zweite wichtige Aspekt der Demokratie ist, dass sie auf verlässliche Informationen über die Evidenz verschiedener politischer Optionen angewiesen ist.

Einer der Gründe, warum wir der Demokratie als Regierungssystem vertrauen, ist die Vorstellung, dass sie "bessere" Entscheidungen und Ergebnisse liefern kann als eine Autokratie, weil die "Weisheit der Massen" besser ist als die eines Einzelnen. Doch die Vorteile dieser Weisheit werden jedoch zunichte gemacht, wenn die Bevölkerung weitgehend desinformiert ist.

Ein gut dokumentiertes Beispiel ist die Desinformation über den Klimawandel.  Die Mineralölindustrie wusste spätestens seit den 1960er Jahren um die ökologischen Folgen der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Trotzdem finanzierte sie jahrzehntelang Organisationen, die die Realität des Klimawandels leugneten. Diese Desinformationskampagne hat die Eindämmung des Klimawandels um mehrere Jahrzehnte verzögert - ein Fall von öffentlicher Politik, die durch falsche Informationen unterlaufen wurde.

Eine ähnliche Entwicklung mit Falschinformationen haben wir bei der COVID-19-Pandemie erlebt, obwohl sie nur wenige Jahre und nicht Jahrzehnte dauerte. Die Falschinformationen über COVID reichten von der Behauptung, dass 5G-Sendemasten und nicht ein Virus die Krankheit verursachten, bis hin zu Zweifeln an der Wirksamkeit von Lockdowns oder der Sicherheit von Impfstoffen.

Die virale Flut von Falschinformationen hat die Weltgesundheitsorganisation dazu veranlasst, einen neuen Begriff einzuführen - Infodemie -, um die Fülle an minderwertigen Informationen und Verschwörungsmythen zu beschreiben.

Ein gemeinsamer Nenner für Falschinformationen 

Auffallend ist, dass einige der gleichen politischen Akteure, die an der Leugnung des Klimawandels beteiligt sind, ihr rhetorisches Drehbuch auch zur Verbreitung der COVID-Desinformationen verwendet haben. Was haben diese beiden Themen miteinander zu tun?

Ein gemeinsamer Nenner ist das Misstrauen gegenüber staatlichen Lösungen für gesellschaftliche Probleme. Ganz gleich, ob es sich um die Festsetzung eines CO2-Preises zur Eindämmung des Klimawandels oder um soziale Distanzierung zur Verlangsamung der Ausbreitung von COVID handelt, die Gegner fürchten die Maßnahmen, die sie als Angriff auf ihre persönlichen Freiheiten betrachten.

Es gibt ein Ökosystem konservativer und marktorientierter Denkfabriken, die sich gegen jede Wissenschaft wehren, die in ihrer Anwendung das Potenzial hat, die "Freiheit" durch Regulierung einzuschränken.

Es gibt noch ein weiteres gemeinsames Merkmal, das alle organisierten Desinformationskampagnen verbindet, ob es nun um Wahlen, den Klimawandel oder Impfstoffe geht. Es ist der Einsatz persönlicher Angriffe, um die Integrität und Glaubwürdigkeit von Personen in Zweifel zu ziehen.

In den USA wurden Wahlhelfer zu Unrecht des Betrugs beschuldigt, und zwar von jenen, die in betrügerischer Absicht behaupteten, die Wahl sei Trump "gestohlen" worden.

Klimawissenschaftler wurden Opfer von Hetzkampagnen, die von Hassbriefen über schikanöse Beschwerden bis hin zu Anträgen auf Einsicht in Informationen reichten. Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitswesens wie Anthony Fauci waren prominente Ziele rechtsextremer Angriffe gewesen.

Eine neue Dimension von Angriffen auf Wissenschaftler 

Es ist vielleicht keine Überraschung, dass es jetzt eine neue Dimension von Angriffen auf Wissenschaftler und andere Personen gibt, die versuchen, die evidenzbasierte Integrität der Demokratie aufrechtzuerhalten. Es geht um Angriffe und Vorwürfe der Voreingenommenheit gegen Forscher, die sich mit Falschinformationen befassen.

Diese Angriffe gehen vor allem von republikanischen Politikern aus, insbesondere von denen, die Trumps unbegründete Behauptungen über die Wahlen in 2020 unterstützt haben.

Die Verbreiter von Falschinformationen versuchen, die Forschungen zu verhindern, die sich mit ihrem eigenen Verhalten beschäftigen und sie nutzen dazu die Drehbücher von Klimaleugnern und Impfgegnern. Ihre Kampagne hat bereits eine abschreckende Wirkung auf die Forschung zu Falschinformationen.

Wie geht es jetzt weiter?

Die psychologische Forschung hat zu den gesetzgeberischen Bemühungen der Europäischen Union beigetragen, wie z. B. dem Gesetz über digitale Dienste (Digitial Services Act) oder dem Verhaltenskodex (Code of Practice), deren Ziel es ist, Demokratien widerstandsfähiger gegen Falsch- und Desinformation zu machen. 

Die Forschung hat auch untersucht, wie die Widerstandskraft der Bevölkerung gegen Falschinformationen gestärkt werden kann. Eine dieser Methoden ist Inokulation oder Impfung. Die Idee dahinter ist, dass Menschen vor Irreführung geschützt werden können, wenn sie die rhetorischen Techniken kennen, die dabei zum Einsatz kommen.

Im Rahmen einer vor kurzem durchgeführten Inokulations-Kampagne kamen kurze Erklärvideos zum Einsatz, die von 38 Millionen Menschen in Osteuropa gesehen wurden. Dies hat in vielen Fällen dazu geführt, dass die Menschen besser in der Lage waren, die irreführende Rhetorik über ukrainische Flüchtlinge zu erkennen.

Es bleibt abzuwarten, ob diese Initiativen und Forschungsergebnisse auch in Ländern wie den USA zum Einsatz kommen, wo ein politisches Lager mehr von der Forschung über Falschinformationen bedroht zu sein scheint als von den Gefahren für die Demokratie, die von Falschinformationen selbst ausgehen.


Wir danken unseren Kollegen Ullrich Ecker, Naomi Oreskes, Jon Roozenbeek und Sander van der Linden, die den Fachartikel, auf dem dieser Blogbeitrag basiert, mitverfasst haben.

Stephan Lewandowsky, Chair of Cognitive Psychology, University of Bristol und John Cook, Senior Research Fellow, Melbourne School of Psychological Sciences, The University of Melbourne

Die deutsche Übersetzung wurde mit der Hilfe von deepl.com erstellt.

Translation by BaerbelW. View original English version.



The Consensus Project Website

THE ESCALATOR

(free to republish)


© Copyright 2024 John Cook
Home | Translations | About Us | Privacy | Contact Us