Der Meeresspiegel steigt (fast) nicht an
Wissenschaftliche Belege zeigen...
Der Meeresspiegel wird mit verschiedenen Methoden - Sedimentbohrungen, Gezeitenpegel, Satellitenmessungen - gemessen und sie zeigen alle eine gute Übereinstimmung. Was sie zeigen ist, dass sich der Anstieg des Meeresspiegels im letzten Jahrhundert kontinuierlich beschleunigt hat.
"Uns wird gesagt, dass der Meeresspiegel ansteigt und dass unsere Städte bald überschwemmt sein werden. Jeder weiss, dass die pazifische Insel Tuvalu sinkt. Um das Jahr 1990 herum wurde deutlich, dass der lokale Gezeitenpegel etwas anderes aussagte - es gab keinen Beweis für das "Sinken". Deshalb haben Wissenschaflter der Flinders Universität in Adelaide neue und moderne Gezeitenpegel auf 12 pazifischen Inseln installiert. Vor kurzem wurde das ganze Projekt aufgegeben, da es auf keiner der 12 Inseln in den letzten 16 Jahren irgendwelche Anzeichen für eine Veränderung des Meeresspiegels gab." (Vincent Gray).
Es folgt die einführende Erklärung (im Original von Doug Bostrom geschrieben) für dieses Argument.
Der Meeresspiegel steigt an, wenn Festlandeis schmilzt und sich das wärmer werdende Wasser der Ozeane ausdehnt. Der Anstieg des Meeresspiegels bestätigt andere Beweise für die globale Erwärmung und stellt auch eine Bedrohung für küstennahe Lebensräume und Bereiche dar.
Die blaue Linie in der Grafik weiter unten zeigt den Meeresspiegel deutlich als ansteigend an, während die nach oben zeigende Kurvenlinie nahelegt, dass der Meeresspiegel im Laufe der Zeit immer schneller steigt. Die nach oben gebogene Kurve passt zu den weltweiten Temperaturtrends und der sich beschleunigenden Eisschmelze auf Grönland und an anderen Orten.
Weil das Verhalten des Meeresspiegels so eine wichtige diagnostische Hilfe für die Beobachtung des Klimawandels ist, haben sich die Skeptiker auf die Meeresspiegeldaten mit dem Ziel eingeschossen, Zweifel an diesem Beweis zu säen. Die Höhe des Meeresspiegels zeigt von Jahr zu Jahr kleine Ausschläge nach oben und unten. Deshalb ist es möglich, sich passende Daten herauszupicken, die dann fälschlicherweise den Eindruck erwecken, dass der Trend insgesamt flach, fallend oder linear ist. Sie können dies selbst ausprobieren. Starten Sie mit zwei nahe beieinanderliegenden Datenpunkten der Grafik und legen Sie eine gerade Linie zwischen die beiden Punkte. Sehen Sie, wie Sie für einen kurzen Zeitraum praktisch jede gewünschte Neigung dadurch erhalten, wie Sie Ihre Datenpunkte gezielt auswählen? Als nächstes wählen Sie weiter auseinanderliegende Datenpunkte. Sie sehen jetzt, dass sobald Ihre gewählten Datenpunkten einen längeren Zeitraum umfassen, Ihre Mini-Grafik dem Gesamtbild immer mehr gleicht. Die Lektion? Sehen Sie sich immer alle Daten an und lassen Sie sich nicht durch selektive Präsentationen für dumm verkaufen.
(Grafik aus Church 2008 )
Andere Argumente der Skeptiker zum Meeresspiegel betreffen die Aussagekraft der Beobachtungen, die durch Tidenmesser und seit einiger Zeit auch durch satellitengestützte Höhenmessungen gemacht werden.
Tidenmesser müssen auch die durch lokale geologischen Prozesse verursachten Veränderungen in der Höhe des Landes selbst berücksichtigen. Dies ist eine von Skeptikern gern herausgestellte Ablenkung. Es überrascht nicht wirklich, dass Wissenschaftler, die den Meeresspiegel mit Tidenmessern messen, mit diesen Faktoren vertraut sind und sie berücksichtigen. Solche Störgrößen werden bei den Messungen berücksichtigt und obwohl sie ein Rauschen in den Daten verursachen, können sie den beobachteten Trend nach oben nicht erklären.
Unterschiedlichste technische Vorwürfe werden von den Skeptikern gegen die satellitengestützte Höhenmessung hervorgebracht. Es ist natürlich eine überwältigende technische Leistung, vom Orbit aus millimetergenaue Messungen anzustellen, und es fällt deshalb auch nicht schwer zu verstehen, warum einige Leute eine solche Leistung für unglaublich halten. Tatsächlich können Wissenschaftler belegen, dass die Genauigkeit dieser Höhenmesstechnik innerhalb 1mm/Jahr liegt. Am wichtigsten ist jedoch, dass es keine Art von Restfehlern gibt, die den Aufwärtstrend in den Beobachtungen fälschlicherweise ergeben könnten.
Wie in der kleinen in der Grafik oben eingefügten Abbildung zu sehen ist, stimmen die Messungen der Tidenmessung und der satellitengestützten Höhenmessung ziemlich gut überein. Diese beiden unabhängigen Systeme bestätitgen gegenseitig den beobachteten Trend beim Meeresspiegel. Wenn ein Argument davon abhängt, dass bestimmte Beobachtungen übergangen oder Unsicherheiten herausgestellt werden, während offensichtliche Trends ignoriert werden, ist dies ein Hinweis darauf, dass Sie gesteuert und nicht informiert werden. Lassen Sie sich nicht durch mit Bedacht ausgewählte und präsentierte Teilmengen der vorhandenen Beweise in die Irre führen.
Der aktuelle Anstieg des Meeresspiegels ist nicht zu hoch gegriffen, tatsächlich ist sogar eher das Gegenteil wahrscheinlich. Die Daten aus den Beobachtungen und die sich verändernden Bedingungen an Orten wie Grönland legen den Schluss nahe, dass wenn es hier tatsächlich ein Problem gibt, es die Unterschätzung des zukünftigen Meeresspiegelanstiegs ist. Die IPCC Berichte enthalten konservative Projektionen für den Meeresspiegelanstieg, die auf Annahmen über das zukünftige Verhalten von Eisfeldern und Gletschern beruhen. Dies führt zu Schätzungen, bei denen der Meeresspiegel in etwa dem linearen Aufwärtstrend früherer Jahrzehnte folgt. Tatsächlich ist jedoch der beobachtete Meeresspiegelanstieg schon jetzt höher als in den IPCC-Projektionen und deutet stark auf eine Beschleunigung hin. Gleichzeitig scheint das Massengleichgewicht des kontinentalen Eises, wie es vom IPCC vorgesehen wurde, übermäßig optimistisch zu sein. ( Rahmstorf 2010 ).
Translation by BaerbelW, klima-fakten.de. View original English version.
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